Eine Betriebsübergabe ist selten eine einfache Angelegenheit. Warum das so ist, liegt klar auf der Hand: Bei einer Betriebsübergabe erfolgt die Übergabe des Unternehmens an einen Nachfolger. Der Betriebsinhaber möchte trotz seines Ausscheidens, dass das Unternehmen nach seinen Werten fortgesetzt wird, was beim Nachfolger für einigen Unmut sorgen kann. Das Thema Unternehmensnachfolge und Betriebsübergang stellt einen Konflikt dar, der im schlimmsten Fall die Zukunft des Betriebs gefährden kann.
Warum Ihr Betriebsübergang geregelt sein sollte:
Egal, aus welchen Gründen Sie eine Betriebsübergabe vollziehen müssen – sei es nun aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen – der Betriebsübergang muss geregelt sein, und das bis ins kleinste Detail. Denn schließlich sind Sie ja nicht nur Unternehmer, sondern auch Arbeitgeber, und in der Funktion als Arbeitgeber tragen Sie im Betrieb auch entsprechende Verantwortung für die Zukunft ihrer Mitarbeiter.
Die Nachfolgeplanung ist entscheidend für einen effektiven Betriebsübergang. Um optimale Ergebnisse bei der Umstellung auf ein nachhaltiges Unternehmen zu erzielen, bedarf es jahrelanger Vorbereitung – auch, um die bestehenden Arbeitsverhältnisse zu klären. Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie – besonders auch als Arbeitgeber – die Kontrolle über Ihr Unternehmen heute an Ihre Nachfolge übergeben können?
Ein idealer Plan für die Betriebsübernahme gibt den neuen Führungskräften eine vollständige Betriebsanleitung. Ihr Nachfolger muss angemessen auf den Betrieb am ersten Werktag vorbereitet sein. Als Betriebserwerber muss dieser in der Lage sein, Ihr Unternehmen voranzubringen, um Ihre Investition zu schützen und mit dem Betriebsübergang Ihren Mitarbeitern, Interessengruppen, Kunden und Partnern zugute zu kommen.
Was sollte bei einer Betriebsübergabe beachtet werden?
Die Nachfolge in einer Firma ist naturgemäß eine Zeit des Übergangs, welche weder für den ausscheidenden Unternehmer, noch den Betriebserwerber und die Mitarbeiter einfach ist. Beim Betriebsübergang gibt es leider auch Fälle, in denen die Nachfolge durch den ehemaligen Betriebsinhaber, der nicht loslassen kann, gestört wird, da er dem neuen Management ständig über die Schulter schaut. Um dies zu verhindern, sollte der Verkauf einer Firma oder eine Betriebsübernahme innerhalb der Familie (z.B. durch eine Schenkung, ohne Kaufpreis) so früh wie möglich geregelt werden
Zum optimalen Betriebsübergang ist ein bis ins kleinste Detail ausgearbeiteter Plan der Übergabe von Nöten, der auch die rechtlichen und steuerlichen Schritte, die für eine Betriebsübernahme notwendig sind, umfasst. Sollten Sie Ihr Unternehmen an einen externen Käufer weitergeben, sollte er alle wichtigen, betrieblichen Informationen “schwarz auf weiß” vor sich haben. Auch steuerlich sollte alles transparent und in “trockenen Tüchern” sein. Zudem ist als Arbeitgeber die Frage, wie es nach der Übernahme des bestehenden Betriebs durch den Käufer mit den Mitarbeitern weitergeht, von größter Bedeutung.
Betriebsübernahmen in Familienunternehmen:
Gerade dann, wenn es sich um einen Familienbetrieb handelt, kann der Betriebsübergang (oftmals eine Schenkung) emotional sein. Wenn Sie ein Familienunternehmen führen und planen, es an jemand anderen weiterzugeben, ist es wichtig, Zeit mit Ihrem (potenziellen) neuen Inhaber zu verbringen, um sicherzustellen, dass der Betriebsübergang so reibungslos wie möglich verläuft. Während Sie als Arbeitgeber einen Betriebsübernahme-“Trainingsplan” für den neuen Inhaber entwickeln, müssen Sie alle wichtigen Funktionen des Unternehmens identifizieren. Der neue Inhaber sollte jede dieser Funktionen kennen und darin geschult werden, was wiederum etwas Zeit erfordert. Auch dies ist der Grund, warum für eine Betriebsübernahme ausreichend Zeit eingeplant werden sollte.
Um eine effiziente, transparente und faire Nachfolgeplanung während des Betriebsübergangs zu gewährleisten, sollte der Prozess so viel Dialog wie möglich zwischen den Familienmitgliedern beinhalten. Die nächste Generation muss in den Prozess einbezogen werden. Stellen Sie sicher, dass die neuen Inhaber, die das Unternehmen übernehmen, sich darüber im Klaren sind, wie das Unternehmen nach dem Betriebsübergang wachsen soll.
Eine erfolgreiche Übergabe braucht Zeit:
Geben Sie der nächsten Generation die Möglichkeit, lange bevor sie die Kontrolle übernimmt, in den Entscheidungsprozess eingebunden zu werden. Treten Sie in Etappen aus dem Geschäft zurück – nicht “mit einem Schlag”. Beginnen Sie damit, dem neuen Inhaber, bei dem es sich in diesem Szenario häufig um ein Familienmitglied handelt, Verantwortung für wichtige Entscheidungen zu übertragen, damit dieser als künftiger Inhaber lernt, Vor- und Nachteile abzuwägen und die richtigen Entscheidungen für das Unternehmen zu treffen.
Wann sollte ein Betriebsübergang vollzogen werden?
Es gibt keinen allgemein gültigen Zeitpunkt, an dem ein Betriebsübergang vollzogen werden sollte. In der Praxis ist es sinnvoll, das Ganze so rechtzeitig wie möglich im Betrieb zu planen. Eine Betriebsübergabe zu Lebzeiten ist natürlich am sinnvollsten – wenn die Betriebsübernahme beispielsweise “aus dem Nichts” durch den Tod des Inhabers erfolgen muss, ist der Prozess denkbar schwerer. Planen Sie am besten ein oder zwei Jahre vor dem geplanten Zeitpunkt, an dem Sie den Betriebsübergang vollziehen möchten, ein.
Probleme, die bei der Betriebsübergabe eintreten können:
Wie wir bereits angesprochen haben, ist ein Betriebsübergang bzw. eine Betriebsübernahme sowohl im Familienbetrieb als auch generell ein nicht ganz einfaches Thema. Viele Probleme sind hierbei emotionaler Natur: Der Betriebsinhaber kann nicht loslassen und torpediert neue Ideen von Anfang an. Eine andere Variante ist, dass der Betriebsinhaber sich innerhalb seiner Familie nicht über die Nachfolge einig werden kann, und es zum Zerwürfnis innerhalb der Familie kommen kann.
Aber auch die Arbeitnehmer spielen bei einem Betriebsübergang eine große Rolle – diese können nach einer Betriebsänderung verunsichert sein, denn der bisherige Arbeitgeber scheidet aus. Viele fühlen sich dadurch in ihrem Arbeitsverhältnis verunsichert und haben Angst vor Kündigung des Arbeitsverhältnisses oder einem Aufhebungsvertrag, auch dann, wenn es sich “nur” um einen Generationenwechsel im Betrieb handelt. Dessen sollte sich der neue Arbeitgeber bewusst sein. Auch der vorhandene Kundenstamm und die bereits vorhandenen Kontakte müssen in den Übergang integriert werden.
Arbeitnehmer, Arbeitgeber und die Betriebsübergabe:
Bei einer Betriebsübernahme stellt sich natürlich die Frage, was mit dem bisherigen Arbeitsverhältnis (bzw. Tarifvertrag) der Mitarbeiter passiert. Ein solcher Betriebsübergang kann definitiv eine Herausforderung für das Arbeitsrecht darstellen, da es viele wichtige Aspekte – seitens der Betriebsführung – zu beachten gibt. Das Bürgerliche Gesetzbuch bietet hierbei einige Richtlinien zu den bestehenden Arbeitsverhältnissen, die jedoch von Laien (inklusive der betroffenen Arbeitnehmer und den bisherigen Arbeitgebern) nicht immer verstanden werden können.
Generell ist es jedoch so, dass der Erwerber eines Unternehmens als neuer Arbeitgeber alle bisherigen Arbeitsverhältnisse übernimmt – und somit arbeitsvertraglich alle Rechte und Pflichten hat, die der bisherige Betriebsinhaber auch hatte. Normalerweise werden die bestehenden Tarifverträge übertragen. Kommt es jedoch zu einem neuen Tarifvertrag im Betrieb, so gilt für die Arbeitnehmer von nun an diese Regelung. Rechtliche Aspekte der individuellen Arbeitsverhältnisse sollten somit beachtet werden, damit der Tarifvertrag nicht zum Problem für den neuen Inhaber wird. Zudem gilt während der Übergabe ein Kündigungsverbot, um die Arbeitnehmer zu schützen.
Sollten die betroffenen Arbeitnehmer aus irgendwelchen Gründen nicht mit der Übergabe zufrieden sein, so haben diese die Möglichkeit, ihr Widerspruchsrecht geltend zu machen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Informationspflicht des bisherigen Inhabers. Dieser muss die Arbeitnehmer offen über die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Übernahme informieren. Eine ordnungsgemäße Unterrichtung kann an dieser Stelle nicht stark genug betont werden, da etwaige Unklarheiten bei den Arbeitsverhältnissen zu Schadensersatzansprüchen seitens der Arbeitnehmer führen können.
Der Erwerber sollte auch wissen, dass die Arbeitnehmer mit rechtlicher Aufhebung des Vertrags oder Kündigung drohen können. Daher sollte auch der Betriebsrat entsprechend involviert werden. Wichtig ist auch, dass sich der neue Arbeitgeber bei den Mitarbeitern vorstellt und schnell Führungskompetenz zeigt. Dies ist auch bei einem Generationenwechsel von Vorteil.
So können wir Sie bei der Betriebsübergabe unterstützen:
Mit einem Familienunternehmen verbindet jeder der Beteiligten eine Vielzahl an Emotionen, sodass dieses Thema nicht einfach und schnell “abgehakt” werden kann, sondern eine detaillierte Auseinandersetzung erfordert. Sie planen eine Betriebsübergabe im Familienbetrieb?
Als Spezialist für dieses ganz besondere Gebiet helfe ich Ihnen und den Erwerbern erfolgreich dabei, die optimale Lösung für Ihre Situation zu finden. Als Bauernsohn, studierter Agrarwissenschaftler (M.Sc. Agr., Dr. Sc. Agr.) und Ethnologe (B. A. Cult. & Soc. Anthrop., M.A. Cult. & Soc. Anthrop.) habe ich viel Erfahrung in Familienbetrieben (auch international) sammeln dürfen und bin in diesem spezifischen Feld als Mediator tätig.
Ersparen Sie sich unnötige Gerichtsverhandlungen und unschöne Familienzerwürfnisse aufgrund einer Betriebsübernahme. Der Vorteil der Mediation liegt darin, dass alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen und die Betriebsänderung so durchgeführt werden kann, dass am Ende alle zufrieden sind. Ich helfe Ihnen im Rahmen einer Mediation dabei, Ihre Vorstellungen für eine harmonische und produktive Zukunft in Ihrem Unternehmen aufeinander abzustimmen.
Vereinbaren Sie jetzt telefonisch ein erstes, kostenloses Vorgespräch, bei dem wir uns kennenlernen und feststellen, ob eine Mediation in Ihrem Falle sinnvoll ist unter 0160 / 76 25 61 8